Ideen für die Praxis : Übungen zur Stärkung der Lebenskompetenzen

Ideen für die Praxis :
Übungen zur Stärkung der Lebenskompetenzen

INPUTS ZUM SCHULSTART : Mentale Vorbereitung der Lehrperson

Die psychische Gesundheit sowohl der Schüler*innen als auch der Lehrpersonen wird zu Beginn eines jeden Schuljahres auf eine harte Probe gestellt. Aus diesem Grund bietet der #SOBINICH-Ansatz Überlegungen für Sie als Lehrkraft an, damit der Schulanfang moglichst reibungslos verlauft.

 

AKTIVITÀT

Jeder Neustart birgt viele verschiedene Herausforderungen, Erwartungen, Gefühle und Erlebnisse. Je nach Erfahrungen, welche in der kürzlich vergangenen Zeit gemacht wurden, nehmen diese unterschiedlich Einfluss auf die bevorstehenden Tage und Wochen. Dies trifft sowohl auf die Lehrperson, wie auch auf die Schüler*innen zu.

Lebenskompetenz in Video

#SOBINICH hat Videoclips erstellt, in denen es um die Lebenskompetenzen im Alltag der Jugendlichen geht.

In diesen Clips werden die Zielsetzungen des allgemeinbildenden Bereichs unterstützt. Sie können von den Lehrpersonen verwendet werden, um ein Verständnis für die Lebenskompetenzen zu wecken und zusammen mit den Schüler*innen entsprechende Überlegungen anzustellen. Zu jedem Videoclip gibt es Materialen zur Vertiefung des Themas.

Ein ruhiger Tag

Probleme lösen, Entscheidungen treffen, die zu unseren Bedürfnissen passen, Konflikte angehen… all diese Herausforderungen und das jeden Tag! Das kann manchmal ganz schön anstrengend sein…

Dieses Video behandelt folgende Lebenskompetenzen:

Kommunizieren ohne Panik

Ausdrücken, was einem wichtig scheint, Grenzen setzen und diejenigen der anderen respektieren. Kurz gesagt: Kommunizieren! Das kann manchmal ganz schön kompliziert sein…

Dieses Video behandelt folgende Lebenskompetenzen:

  • Kommunikationsfähigkeit
  • Beziehungsfähigkeit

Sag mir, wer dich beeinflusst (und ich sage dir, wer du bist)

Eigene Ideen entwickeln, kreativ sein, den persönlichen Stil finden… Und dabei immer sich selbst bleiben, unter ständiger Beobachtung der Anderen. Das kann manchmal ganz schön überwältigend sein…

Dieses Video behandelt folgende Lebenskompetenzen:

  • Kreatives Denken
  • Kritisches Denken

All we need is love

Interessen entdecken, die eigenen Stärken und Schwächen kennen,  Werte und Bedürfnisse entwickeln. Und sich dann noch in andere Mitmenschen hineinversetzen. Das kann manchmal ganz schön herausfordernd sein…

Dieses Video behandelt folgende Lebenskompetenzen:

  • Selbstwahrnehmung
  • Empathie

Der Stress

Emotionen zulassen, sie beobachten, sie verstehen. Und sich bloss nicht durcheinander bringen lassen! Das kann manchmal ganz schön stressig sein…

Dieses Video behandelt folgende Lebenskompetenzen:

  • Stessmanagement
  • Emotionsmanagement

Haltung und Einstellung

Erwachsene sind Teil des Kontextes, in dem sich Jugendliche entwickeln.

Jugendliche reagieren sehr sensibel auf die Art und Weise, wie man ihnen begegnet, mit ihnen spricht, sie wahrnimmt. Die Art und Weise, wie sie sich anerkannt und behandelt fühlen, ist für das Zwischenmenschliche, ihren Lerneinsatz und ihr allgemeines Wohlbefinden ausschlaggebend.

Die Haltung, Einstellung und die Verhaltensweisen der Lehrperson spielen eine wesentliche Rolle dabei, wie sich die Schüler*innen in der Klasse fühlen.

…wird die Lehrperson das Vertrauen ihr gegenüber fördern und die Schüler*innen dabei unterstützen, sich aktiv einzubringen. Die Lehrperson kann auch als ein «positives Vorbild» wahrgenommen werden und den Jugendlichen ermöglichen, in ihr Qualitäten und Werte zu erkennen, die sie selbst weiter entwickeln möchten.

#SOBINICH setzt eine zentrale Bedeutung auf die Haltung und Einstellung des Lehrkörpers und entwickelt Ausbildungen, in denen über diese Haltung und Einstellung nachgedacht werden kann und Ansätze für den Alltag vor der Klasse entwickelt werden können.

Handlungskompetenz für Lehrpersonen

Die Lehrperson kann durch ein bewusstes Vorgehen als wichtiger Katalysator für die psychische Gesundheit der Schüler*innen fungieren.

Die Lehrperson ist kein*e Experte*Expertin für psychische Gesundheit, verfügt aber über ein grosses Potenzial, das Wohlbefinden und die Entwicklung der Schüler*innen zu beeinflussen.

Indem sie bewusst auf Elemente im direkten Zusammenhang mit der Arbeit in der Klasse achtet, kann die Lehrperson die Qualität des Zusammenlebens der Schüler*innen merklich beeinflussen.

#SOBINICH bietet Tools, um die Arbeit der Lehrpersonen auf vier zentralen Ebenen zu unterstützen:

#SOBINICH unterstützt eine gesundheitsförderliche Haltung, basierend auf einem positiven Entwicklungsmodell der Jugendlichen.

Diese gesundheitsförderliche Haltung impliziert:

…um ihnen Raum für Erfahrungen zu bieten, in dem sie ihre Kompetenzen in einem sicheren Umfeld erkunden und einsetzen können.

Haltung und Klassenklima

Ein Klassenklima, welches Sicherheit und Weltoffenheit vermittelt, ist lernförderlich. Ohne ein solches Umfeld können Schüler*innen Stress oder Ängste empfinden. Sie können Verhaltensstörungen an den Tag legen, die für das volle Ausschöpfen ihrer Fähigkeiten hinderlich sein könnten.

Die Lehrperson kann ein positives Klima fördern, indem sie sich ihrer eigenen Haltung, Einstellung und Verhaltensweisen bewusst ist und ein besonderes Augenmerk auf das Klassenklima und -management legt.

Haltung und Klassenklima

Quelle: In Anlehnung an: Promouvoir la santé psychique des adolescent·e·s à l’école et dans l’espace social. Cahier de référence pour les professionnel·le·s, 2020

#SOBINICH bietet Überlegungsansätze, um sich seiner Einstellung gegenüber Jugendlichen bewusster zu werden.

Eine gemeinsame Haltung schaffen

Ein umfassender Ansatz als Basis

Die Förderung der psychischen Gesundheit betrifft alle Akteur*innen der Schule: Direktion, Lehrpersonen und weitere interne oder externe Fachleute, Schüler*innen sowie Eltern. Jüngste Studien zu diesem Thema zeigen, dass nachhaltige Veränderungen am häufigsten durch Massnahmen bewirkt werden, die Teil eines umfassenden und integrierten Ansatzes sind und mehrere Ebenen abdecken.

Auf allen Ebenen der Schule legt #SOBINICH den Schwerpunkt auf ein soziales Lernumfeld, das die psychische Gesundheit von Schüler*innen sowie von Lehrpersonen fördert:

Einen Schritt weiter gehen #SOBINICH sinnvoll im Schulalltag intergieren

Lebenskompetenzen mit den Schüler*innen gemeinsam behandeln

Lebenskompetenzen oder psychosoziale Kompetenzen ermöglichen, die Handlungskompetenz zu steigern, risikoreiche Verhaltensweisen zu vermindern und sich besser an die verschiedenen gesellschaftlichen Situationen anzupassen.

#SOBINICH hat Videoclips erstellt, in denen es um die Lebenskompetenzen im Alltag der Jugendlichen geht.

In diesen Clips werden die Zielsetzungen des allgemeinbildenden Bereichs unterstützt. Sie können von den Lehrpersonen verwendet werden, um ein Verständnis für die Lebenskompetenzen zu wecken und zusammen mit den Schüler*innen entsprechende Überlegungen anzustellen. Zu jedem Videoclip gibt es Materialen zur Vertiefung des Themas.

Nachstehend werden einige Punkte aufgezeigt, um die verschiedenen Lebenskompetenzen angehen und erklären zu können:

Problemlösefertigkeit / Fertigkeit, Entscheidungen zu treffen

Hierbei geht es darum, Lösungen für Probleme zu finden umso für komplexe Situationen besser gewappnet zu sein.

Kreatives Denken / kritisches Denken

Hierbei geht es darum, flexibel auf ein Problem oder widrige Umstände zu reagieren.

Hierbei geht es um die Fähigkeit, sich sowohl verbal, non-verbal als auch paraverbal äussern zu können, und zwar so, wie es für die Kultur und die Situation, in der wir uns befinden, passend ist.

Selbstwahrnehmung / Empathie

Hierbei geht es um eine gute Selbsterkenntnis und darum, andere zu verstehen und zu akzeptieren, auch wenn sie anders sind.

Stressbewältigung / Gefühlsbewältigung

Hierbei geht es darum, seine Emotionen und seinen Stresspegel beurteilen zu können, Emotionen und Stress bei anderen zu erkennen und zu wissen, wie man damit umgehen kann.

In der Schule mit Lebenskompetenzen arbeiten

Lebenskompetenzen ermöglichen den Jugendlichen, sich den Herausforderungen ihres Alltags zu stellen und sich bestmöglich vorzubereiten, um den Anforderungen von Gesellschaft und Berufswelt zu entsprechen. Dabei handelt es sich um transversale Kompetenzen, die gleichzeitig die Beziehung zu sich selbst, zu anderen und zur Umwelt betreffen.

Lebenskompetenzen haben durchaus ihren Platz in der Schule:

Lebenskompetenzen lassen sich nicht theoretisch aneignen, sondern haben einen engen Zusammenhang mit dem Handeln und den Erfahrungen einer Person. Sie sind alle miteinander verbunden. Im schulischen Rahmen lassen sich die 10 Lebenskompetenzen der WHO in drei Bereiche gliedern: soziale, kognitive und emotionale Kompetenzen. In jeder Gruppe kann formell – im Rahmen spezifischer didaktischer Aktivitäten –, aber auch informell und transversal – im Rahmen des Klassen- und Schulalltags – an spezifischen Kompetenzen gearbeitet werden.

Soziale Kompetenzen (oder zwischenmenschliche / kommunikative Kompetenzen) Kognitive Kompetenzen Emotionale Kompetenzen
Kommunikative Kompetenzen (verbal und non-verbal) Kompetenzen im Bereich der Entscheidungsfindung Kompetenzen im Bereich Umgang mit Emotionen (Regulierung)
Empathie Kritisches Denken und Selbstbeurteilung Kompetenzen im Bereich Stressbewältigung
Durchsetzungs- und Verhandlungsfähigkeit Kompetenzen in den Bereichen Selbstbeurteilung und Selbstregulierung
Kooperative Kompetenzen
Kompetenzen im Bereich Plädoyer

Quelle: In Anlehnung an: La santé en action:Développer les compétences psychosociales chez les enfants et les jeunes. No 431, mars 2015, S. 13

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