Körperbild

Was ist das «Körperbild»?

Das Körperbild beschreibt die persönliche Einstellung zum eigenen Körper und seinen Fähigkeiten sowie der Zufriedenheit damit. Es geht darum, wie eine Person über ihren Körper denkt, wie sie sich in ihm fühlt, wie sie ihn wahrnimmt und wie sie mit ihm umgeht.

Das Körperbild wird durch die Person selbst und ihr Umfeld beeinflusst und kann sich im Laufe des Lebens verändern.

Das Körperbild ist eng mit dem Selbstwert verbunden. Personen mit einem positiven Selbstwert haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, ein gesundes Leben zu führen. Obgleich der Selbstwert von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird, ist er eine Grundvoraussetzung für ein positives Körperbild. Veränderungen beim Körperbild wirken sich umgekehrt auch den Selbstwert eines Menschen aus.

Das Körperbild ist subjektiv, veränderbar und entwicklungsfähig. Es wird im Laufe der Zeit, im Zuge unserer persönlichen Entwicklung und durch Einflüsse unserer Umwelt geformt.

Das Körperbild wird geprägt durch:

  • Gedanken, Werte und Wahrnehmungen, die wir von uns selbst haben;
  • die Botschaften, die von unserem Umfeld ausgesendet werden und unsere Annahmen darüber, wie andere uns wahrnehmen und über uns denken;
  • den soziokulturellen Kontext.

Das Körperbild und das damit verbundene Selbstbild und Selbstwert sind also wichtige Bestandteile der Identität. Sie bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Integration in die Gesellschaft. Körperbild, Selbstbild und Selbstwert werden massgeblich in der Jugend geprägt, im Besonderen durch die einsetzenden körperlichen, psychischen und sozialen Veränderungen im Laufe der Pubertät.

Jugendliche werden für äussere Ideale und Vergleiche hochsensibel und beginnen sich verstärkt mit ihrer Peergruppe zu identifizieren. Negative Erfahrungen, Urteile und Kommentare von Familienangehörigen und Gleichaltrigen, vorherrschende soziale Werte, die Art und Weise, wie Veränderungen in der Pubertät erlebt werden, Unfälle, Krankheiten, Behinderungen, Sozialisierungsgrad, Mobbing, Stigmatisierung usw. wirken sich in dieser Zeit stark auf die Entwicklung des Körperbildes aus.

Anzeichen, die auf ein gesundes und positives Körperbild hinweisen:

  • Der Körper wird so wahrgenommen, wie er wirklich ist
  • Der Körper wird so akzeptiert, wie er im gegenwärtigen Moment ist
  • Die Fähigkeiten und Besonderheiten des eigenen Körpers werden geschätzt und akzeptiert
  • Dem Körper und seinen Fähigkeiten wird vertraut
  • Der Umgang mit dem eigenen Körper ist geprägt von Wohlwollen

Anzeichen, die auf ein negatives Körperbild hinweisen:

  • Der Körper wird anders wahrgenommen, als er wirklich ist
  • Mit dem Körper werden Gefühle wie Bedauern, Scham, Schuldgefühle oder Hass verbunden
  • Bestimmte Körperteile oder die Körpermasse werden abgewertet oder abgelehnt
  • Es bestehen Zweifel am eigenen Körper und dessen Fähigkeiten
  • Die Bedürfnisse des Körpers werden nicht wahrgenommen, nicht anerkannt oder verleugnet
  • Der Körper möchte einem «Idealbild» entsprechend verändert werden

Quellen: 

In Anlehnung an: Handbuch «S’informer», Programm «Bien dans sa tête, Bien dans sa peau», EquiLibre Québec

Definition und Hinweise zu Körperbild; Expertengruppe HBI Gesundheitsförderung Schweiz 2018

Fachstelle PEP; Brigitte Rychen 2018