Lebenskompetenzen

Zum Begriff Lebenskompetenzen gibt es verschiedene Definitionen. Demnach sind Lebenskompetenzen «diejenigen Fähigkeiten, die einen angemessenen Umgang sowohl mit unseren Mitmenschen als auch mit Problemen und Stresssituationen im alltäglichen Leben ermöglichen» (WHO, 1994a) bzw. «die persönlichen, sozialen, kognitiven und physischen Fertigkeiten, die es den Menschen ermöglichen, ihr Leben zu steuern und auszurichten und ihre Fähigkeit zu entwickeln, mit den Veränderungen in ihrer Umwelt zu leben und selbst Veränderungen zu bewirken» (WHO 1994b, 1999).

Die WHO definiert fünf Paare von Lebenskompetenzen, die weitgehend in Einklang stehen mit den überfachlichen Kompetenzen im Lehrplan 21:

Problemlösefertigkeit / Fertigkeit, Entscheidungen zu treffenKreatives Denken / kritisches DenkenKommunikationsfertigkeit / BeziehungsfähigkeitSelbstwahrnehmung / EmpathieStressbewältigung / Gefühlsbewältigung

Die Förderung von Lebenskompetenzen gilt als erfolgreicher Ansatz in der ressourcenorientierten Gesundheitsförderung. Lebenskompetenzen beinhalten psychosoziale Fähigkeiten und Fertigkeiten, die es der Person gestatten, aus eigener Kraft mit Herausforderungen und Belastungen des alltäglichen Lebens umzugehen:

  • Die «Fähigkeit, effizient zu reagieren» erfordert eine positive Selbstwahrnehmung und die Fertigkeit Entscheidungen zu treffen.
  • «Die Anforderungen und Herausforderungen des alltäglichen Lebens zu bewältigen» erfordert Angleichungs- und Anpassungsstrategien, um sich Situationen zu stellen (Copingstrategien/Bewältigungsstrategien).
  • Sich eine «Verhaltensweise anzueignen» erfordert Selbstbewusstsein, die Auseinandersetzung mit den eigenen Einstellungen und Verhaltensweisen, die Absicht und Motivation zur Entwicklung oder Änderung des Verhaltens.
  • «Die Beziehungen zu anderen, zur eigenen Kultur und zum Umfeld» heben hervor, dass sich persönliche Kompetenzen innerhalb einer Gruppe, eines sozialen Umfelds und einer Gesellschaft bilden und dass sie durch persönliche Erlebnisse aber auch durch Bildung, soziale Beziehungen und dem Lebenskontext beeinflusst werden.

#SOBINICH fördert gezielt die Lebenskompetenzen bei Jugendlichen, weil:

  • sie für die Entwicklung der Identität und der Fähigkeit, alltägliche Herausforderungen zu bewältigen zentral sind.
  • sich dies positiv auf die psychische Gesundheit auswirkt und den Kohärenzsinn bei Jugendlichen stärkt. Ein stabiles Selbstwertgefühl wird gefördert und eine Widerstandsfähigkeit gegenüber Lebensanforderungen wird entwickelt.

Weitere Informationen: Lebenskompetenzen in der Schule erlernen


Weitere Quellen: In Anlehnung an: Développer les compétences psychosociales chez les enfants et les jeunes. In: La Santé en action, mars 2015, n°431 In Anlehnung an: La preuve par les compétences psychosociales. Recueil de données probantes. 5 juillet 2018, IREPS Nouvelle aquitaine