Identität

Die Identität ist das Bewusstsein, eine unverwechselbare und in Raum und Zeit einzigartige Person zu sein, die von anderen anerkannt wird. Sie ist zugleich persönlich und sozial und festigt sich durch:

  • das, was die Person im Rahmen gemeinsamer Identitäten und sozialer Rollen sein und tun muss und was von ihr erwartet wird. Das Bild, das andere von der Person haben.
  • das, was die Person sein oder tun zu müssen meint, was sie sein oder werden möchte. Das Bild, das sie aufgrund ihrer Geschichte und ihrer Werte, aufgrund der aktuellen Situation und ihrer Pläne von sich selbst hat (Tap, 1985).

Die Identität besteht aus:

  • dem Bewusstsein sich selbst zu sein: seines Körpers, seiner Werte, Fähigkeiten und Talente aber auch seiner Ansichten und Grenzen;
  • dem Bewusstsein der Geschlechtsidentität: also der Tatsache, sich als Mann, Frau, beides, non binär zu fühlen oder es abzulehnen, sich auf diesen Dualismus und die emotionale und sexuelle Orientierung, also die emotionale und/oder sexuelle Anziehung, die eine Person gegenüber anderen Personen empfinden kann, einzulassen;
  • dem Bewusstsein einer sozialen Identität: also der sozialen Rollen und Genderrollen, der Art, wie man sich in die Welt integriert, wie man sich ausdrückt. Ein Bewusstsein über die Werte und Normen, die uns antreiben oder einschränken.

Der Begriff «Identität» ist schwierig zu definieren. Sie besteht seit der Geburt und entwickelt sich kontinuierlich weiter. In der Psychologie bezieht sich «Identität» auf eine Reihe persönlicher Fragen: Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich? (Cannard, 2019, S. 193; Lannegrand-Willems, 2014, S. 101)

Erikson (1968) ist ein Pionier in der Erforschung der Identität und deren Entwicklung in allen Lebensphasen. Insbesondere in der Phase der Adoleszenz. Seine Arbeiten über die Identitätsbildung zeigen die psychosoziale und entwicklungsorientierte Dimension der Identität auf. Ebenfalls prägt Erikson den Begriff der «Identitätskrise» als Möglichkeit zur Konfliktlösung einer Übergangsphase.